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Gesundheit

Durch gesellschaftliche Veränderungen – z.B. die Alterung der Belegschaften, einen zunehmenden globalen Wettbewerb sowie den Fachkräftemangel – gewinnt das Engagement von Unternehmen und Institutionen für die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer mehr an Bedeutung.

Dass ein wettbewerbsfähiges Arbeiten nur mit gesunden Mitarbeiter/innen möglich ist, müsste eigentlich jeder Unternehmerin und jedem Unternehmer bekannt sein, aber häufig wird in der Praxis weder der eigenen Gesundheit, noch der der Beschäftigten eine wirkliche Bedeutung beigemessen. Die überdurchschnittlich hohen Unfallquoten und die verletzungs- sowie krankheitsbedingten Fehlzeiten, belegen die relativ gering praktische Relevanz des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im betrieblichen Alltag in vielen Handwerksbetrieben. Ein anderer Aspekt ist die gesundheitsfreundliche Arbeitsorganisation, die die Lebensumstände der Beschäftigten berücksichtigt. Dazu zählt die Arbeitsbedingungen noch familienfreundlicher gestalten, damit es den Beschäftigten leichter möglich ist, ihre familiären Verpflichtungen (z. B. Erziehung von Kindern und Pflege von Angehörigen) mit ihrer Erwerbstätigkeit in Einklang zu bringen.

Besonders kleine Handwerksbetriebe sind auf gesunde Mitarbeiter/innen angewiesen, um ihre Dienstleistungen beim Kunden erbringen zu können. Angesichts alternder Belegschaften und längerer Lebensarbeitszeit gilt es, die Gesundheit der Arbeitnehmer zu fördern und Belastungen am Arbeitsplatz entgegenzuwirken. Insbesondere der Erhalt der Arbeitsfähigkeit und der Schutz und die Stärkung der physischen wie psychischen Gesundheit werden entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Betriebe sein. Aber auch weitere wirtschaftliche Erwägungen (z. B. die Nutzung des Erfahrungswissens, Ansprechpartner für die Kundengruppe 50plus zu haben) sprechen für die Gesundheitsförderung aller Generationen sowie familienfreundlich gestalteter Arbeitsplätze in den in Handwerksbetrieben. Ohne ein Umsteuern in den Betrieben sowie einem Verhaltenswandel bei den Beschäftigten, wird dies jedoch nur bedingt gelingen.

Durch den demografischen Wandel wird die Notwendigkeit eines systematischen und kleinbetriebstauglichen Gesundheitsmanagements weiter steigen. Wie eine praktikable Organisation und Umsetzung aussehen kann, ist durchaus bekannt, aber zu vielen Handwerkerinnen und Handwerkern noch nicht vorgedrungen. Erfahrungen zeigen, dass sich vor allem die kleinen Handwerksbetriebe mit bis zu 10 Beschäftigten – und dies sind über 80 % der Handwerksbetriebe – bei der Organisation und Umsetzung eines wirksamen Arbeitsschutzes und einer geeigneten betrieblichen Gesundheitsförderung sehr schwer tun.

Neben der körperlichen Anstrengung vieler Tätigkeiten haben zunehmend komplexere Arbeitsprozesse und steigende Flexibilitäts- und Leistungsanforderungen in den vergangenen Jahren zu einem enormen Anstieg von psychischen Erkrankungen geführt. Zu einem ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsansatz gehört es somit auch, frühzeitig psychische Beeinträchtigungen zu erkennen und ihnen durch geeignete präventive Angebote im Arbeitsumfeld entgegen zu wirken. Diese ist eine neue Herausforderung für die Verantwortlichen in Unternehmen, da jeder Mensch unterschiedliche psychische, körperliche und soziale Voraussetzungen mitbringt und mithin anders empfindet und reagiert. Mithilfe individueller Bewältigungsstrategien können die Beschäftigten auch selbst gezielt vorgehen, um Aufgaben und Probleme zu lösen und Hemmnisse und Schwierigkeiten abzubauen oder sich davor zu schützen.

Ohne eine entsprechende Sensibilisierung der Unternehmer/innen sowie deren Motivierung anhand des möglichen Nutzens, Anleitung durch Experten, wie insbesondere entsprechend geschulte Fachkräfte für Arbeitssicherheit, und eine Unterstützung bei der Umsetzung (beispielsweise durch die Krankenkassen) wird sich jedoch nicht viel ändern. Die Unterstützer der Handwerksbetriebe sind hier gefordert.

Zentrale Fragen in diesem Zusammenhang sind:
  • Wie kann das Bewusstsein der Handwerker/innen für einen wirksamen Arbeitsschutzes und einer geeigneten betrieblichen Gesundheitsförderung geschärft werden und wer kann dies tun?
  • Wie können Unternehmer/innen für Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter/innen motiviert werden? Auch hier stellt sich die Frage, wer dies bevorzugt und überzeugend tun kann.
  • Wie kann das Bewusstsein der Handwerker/innen für eine alters- und alternsgerechte Arbeits- und Organisationsgestaltung geschärft werden und wer kann dies tun?
  • Wie könnte eine handwerkstaugliche alters- und alternsgerechte Arbeits- und Organisationsgestaltung (flexible Arbeitszeitgestaltung, Ermöglichung von Auszeiten, altersgemischte Teams, Reduzierung alterskritischer Belastungen, wertschätzende Mitarbeiterführung, Personalentwicklung etc.) aussehen?
  • Wie kann ein von gegenseitiger Wertschätzung getragener Prozess (seitens des Unternehmers sowie der Beschäftigten) der Auseinandersetzung mit den Arbeitsbedingungen sowie der Erarbeitung betriebsindividueller Gestaltungslösungen initiiert und unterstützt werden?
  • Wie sollte die Unterstützung der Handwerksbetriebe bei der Realisierung eines wirksamen Arbeitsschutzes und einer geeigneten betrieblichen Gesundheitsförderung aussehen?

Hier sind von gegenseitiger Wertschätzung getragene betriebsindividuelle Lösungen erforderlich. D. h., die Handwerksbetriebe müssen sich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit den Arbeitsbedingungen im Betrieb auseinandersetzen – und zwar zusammen mit den Beschäftigten. Die Unternehmer/innen müssen darüber hinaus die Bereitschaft entwickeln, in die Arbeitsbedingungen zu investieren, um damit die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter/innen zu erhalten und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie ihrer Beschäftigten beizutragen. Sonst verlieren sie ihre Zukunftsfähigkeit.

Von einem ganzheitlich ausgerichteten Gesundheitsmanagement profitiert die Belegschaft wie der Betrieb als Ganzes - durch weniger Personalfluktuation, zufriedenere und engagierte Mitarbeiter/innen sowie weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten. Eine wertschätzende Führungskultur ist auch hier ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg, um Belastungen am Arbeitsplatz entgegen zu wirken. Denn: Gesundheit ist mehr als Unfallfreiheit und Anwesenheit im Betrieb. Darüber hinaus steigert ein kluges Gesundheitsengagement auch die Arbeitgeberattraktivität.

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